Personal Finance

Investier die Differenz (1) – Willst du reich werden oder unabhängig?

Du möchtest dich unabhängiger von deinem Arbeitseinkommen machen. Super! Wie geht das? Du gibst weniger aus, als du einnimmst, und investierst die Differenz in deinen Vermögensaufbau. Das heißt, ein Teil deines Einkommens fließt nicht in Konsum oder in Bargeld-Rücklagen, sondern du erwirbst dafür Assets, d.h. Vermögenswerte. Diese sollen langfristig im Wert steigen und/oder laufende Einnahmen abwerfen.

Es gibt unterschiedliche Definitionen dazu, welche Vermögenswerte tatsächlich Assets sind und welche nicht. Die Diskussion möchte ich hier nicht aufmachen. Aber wenn du die finanzielle Unabhängigkeit von einer angestellten Tätigkeit anstrebst, gibt es aus meiner Sicht einen wichtigen Punkt. Setz auf Assets, die tatsächlich auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein kontinuierliches Einkommen abwerfen können.

Du weißt inzwischen schon, dass es komplett passives Einkommen praktisch nicht gibt. Das ist ja auch in Ordnung. Aber innerhalb der Möglichkeiten, wie du Vermögen und Einkommensströme schaffen kannst, gibt es schon aktivere und weniger aktive Varianten.

 

Unternehmer werden?

Zu den sehr aktiven Varianten, durch die auch die meisten großen Vermögen entstehen, gehört die Betätigung als Unternehmer. Dabei baust du deine Assets selber auf. Oder du übernimmst ein schon bestehendes Unternehmen. Als Unternehmer kannst du Einkommensströme aus dem Vertrieb von physischen oder virtuellen Produkten erzielen. Oder aus der Marge zwischen Ein- und Verkauf. Oder aus einer Maklertätigkeit. Oder, oder, oder…

Langfristigen Erfolg erzielst du nur, wenn du dauerhaft durchhältst. Laut KfW-Gründungsmonitor geben 32% der Gründer ihre unternehmerische Tätigkeit innerhalb der ersten 36 Monate wieder auf.

Und auch langjährige Erfolge müssen sich nicht unendlich fortsetzen, siehe Firmen wie Neckermann oder Grundig. Man kann natürlich versuchen, seine Geschäftsidee am Markt zu testen und das Risiko zu begrenzen, in dem man erst mal nebenberuflich startet. Bei freiberuflichen Tätigkeiten kann das ganz gut funktionieren. Diese lassen sich aber schlecht skalieren: so bald du weniger arbeitest, sinken auch deine Umsätze.

 

Erfolgreiche Unternehmer sind aktive Unternehmer

Dauerhaft erfolgreiche Unternehmer sind im Normalfall auch dauerhaft sehr aktiv und präsent in ihrem Unternehmen. Nicht nur in der Start-up-Phase. Gerade wenn ein Unternehmen vom Start-up in eine größere Struktur übergeht, ist es super-wichtig, als Gründer dran zu bleiben.

Du kannst nicht mehr alles selber machen, musst aber sicherstellen, dass alles weiter in deinem Sinne läuft. Gleichzeitig musst du einsehen, dass du nicht alles wissen kannst, und musst an den richtigen Stellen delegieren. Aber dann auch wieder ausreichend kontrollieren. Dabei willst du den positiven Aufbruchs-Spirit erhalten. …

Für die richtige Persönlichkeit ist das spannend. Und es ist tatsächlich eine Möglichkeit, „reich“ zu werden. Entweder durch dauerhaften Erfolg, oder durch einen profitablen „Exit“. Aber das ist nicht mein Thema.

 

Die Muse

Ein Kompromiss, der sich bis zu einem gewissen Grad skalieren lässt, kann die von Tim Ferriss progagierte „Muse“ sein (kein Affiliate-Link). Das ist im Grunde ein digitales Produkt mit stark automatisierten Abläufen, die optimalerweise auch noch weitgehend outgesourced werden können. In der Theorie also einmal alles zum laufen bringen und danach bis in die Ewigkeit kassieren, ohne noch viel Aufwand zu betreiben.

In der Praxis muss dann aber meistens doch kontinuierlich Marketing gemacht werden. Also z.B. das Produkt überarbeiten oder auch neue Produkte/Inhalte kreieren, Werbung machen und für seine Kunden präsent sein. Und gerade bei smarten Ideen im Internet, die einfach umzusetzen sind, ist es schwer, einen „Burggraben“ aufzubauen.

 

Einfach umzusetzen, einfach zu kopieren

Denk z.B. mal an die Inflation von selbst-designten T-Shirt-Motiven. Für die ersten Anbieter ist das Modell attraktiv. Dann werden sie kopiert und durch das steigende Angebot muss mehr für Marketing ausgegeben werden. Dadurch sinkt der Gewinn. Eventuell sinken die Margen auch ganz direkt, weil höhere Preise im Wettbewerb nicht mehr durchgesetzt werden können. Das ist dann häufig der Punkt, wo das Geld nicht mehr über das Ursprungsprodukt verdient wird, sondern über das Buch oder den Kurs zum Produkt: „In 10 Schritten mit T-Shirt-Druck zum Millionär“…

Du solltest die Möglichkeiten also realistisch sehen. Aber wenn du eine gute Idee und Lust darauf hast, warum nicht.

 

Es geht nicht um „schnell reich werden“

In diesem Blog möchte ich mich auf die Vermögensklassen konzentrieren, die ich im Hinblick auf das Ziel einer finanziellen Unabhängigkeit von Erwerbsarbeit sinnvoll finde. Hier geht es also nicht um „reich werden“. Und schon gar nicht um schnelles reich werden.

Ich möchte nur über die Dinge schreiben, mit denen ich selber über die letzten 20+ Jahre Erfahrungen gemacht habe. So kannst du sicher am meisten von diesem Blog profitieren. Mein Ziel war es nie, mit 30 oder 40 Jahren in ein „Early Retirement“ zu gehen. Mit 30 Jahren haben ich mir noch nicht mal um ein Ziel Gedanken gemacht.

Auch als ich mir Gedanken gemacht, und angefangen habe, für unsere Familie die Finanzplanung zu übernehmen und einen etwas systematischeren Vermögensaufbau zu betreiben, war das Ziel nicht, möglichst schnell nicht mehr arbeiten zu müssen. Unser Ziel war der Aufbau eines genügend großen Vermögens, um ab um die 50 nicht mehr auf feste Vollzeitjobs angewiesen zu sein. Das haben wir geschafft, und das halte ich auch für eine sinnvolle Zielgröße. Vielleicht passt für dich eine frühere oder spätere Zahl? Wunderbar, jeder ist ja auch in einer individuellen Situation.

 

Selber Verantwortung übernehmen

Wichtiger Hinweis vorab: Ich bin kein Finanzberater und gebe auch keine Anlageempfehlungen. Alles, was ich hier auf dem Blog teile, sind meine persönlichen Erfahrungen und meine persönliche Sicht auf wirtschaftliche Zusammenhänge.

Bevor du selber eine Anlageentscheidung triffst, solltest du dich breit informieren. Ich weiß, manchmal ist es schwer, und man möchte die Verantwortung am liebsten aus der Hand geben. Aber für niemanden sind deine Finanzen so wichtig wie für dich. Also musst du auch selber die Verantwortung dafür übernehmen. Und da du auf diesem Blog gelandet bist, siehst du das sicher auch genauso. Finde ich super!

 

More to come: Immobilien und Aktien

Ins Detail gehen werde ich hier auf dem Blog also zu den Assets Immobilien und Aktien. Das sind aus meiner Sicht auch die beiden Anlageklassen, die sich am besten eignen, um von einer festen, Vollzeitarbeitsstelle unabhängig zu werden. Aber auch innerhalb dieser Anlageklassen gibt es aktivere und passivere Möglichkeiten.

In den zwei weiteren Posts dieser Basis-Serie werd ich dir jeweils ein paar Grundlagen zur Investition in Aktien und Immobilien zusammen stellen. Dann hast du schon mal ein gutes Start-Wissen zu diesen beiden Asset-Klassen. Über die Basis hinaus gibt’s dann aber noch so viel interessantes, Stoff für jede Menge weitere Posts. Die kannst du dann in Zukunft in der Kategorie „Personal Finance“ finden.

Katrin / Financial Independence Rocks.

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