Dies ist Teil 4 meiner Post-Serie, die dir helfen soll, deine Ausgaben zu senken.
Hier findest du Teil 1, Teil 2 und Teil 3.
Heute möchte ich dir ein paar Tips geben, wie du durch selber machen Geld sparen kannst.
Ein Punkt vorweg: Mir geht es überhaupt nicht darum, dass du dir jeden Luxus verkneifen solltest, nur um noch mehr zu sparen. Und wenn du neben einem stressigen Job eben nicht auch noch am Wochenende deine Wohnung putzen möchtest, ist das natürlich völlig okay.
Wir hatten auch jahrelang Unterstützung im Haushalt und bei der Kinderbetreuung. Aber in anderen Bereichen wie zum Beispiel bei unseren Finanzen oder Steuern haben wir Dienstleistungen nicht fremd vergeben, sondern uns selber darum gekümmert. Das hat neben dem gesparten Geld den zusätzlichen Nutzen, dass wir hier wertvolles eigenes Wissen aufgebaut haben.
Genau so wie beim Renovieren oder dann sogar auch sanieren in diversen Wohnungen und in unserem eigenen Haus. Diese zusätzlichen Fertigkeiten sind an sich schon super. Aber wir haben damit eben auch Geld gespart.
Grundsätzlich glaube ich, dass einen alles bereichert, was man selber kann. Ob man es dann auch dauerhaft selber macht, ist noch einmal etwas anderes. Aber vielleicht stellt man beim selber machen ja auch fest, dass es einem viel mehr Spaß bringt, als man vorher gedacht hat. Und wenn man dann dabei noch Geld spart, ist es ein doppelter Gewinn.
Weil jeder unterschiedliche Fähigkeiten und Interessen hat, möchte ich dich mit verschiedenen Beispielen inspirieren, nicht nur mit den Dingen, die wir „insourcen“.
Rund um’s Haus
Renovieren
Wie gesagt haben wir schon unterschiedlichste Wohnungen renoviert bzw. auch saniert. Dabei gibt es zwei interessante Bereiche, in denen wir so Kosten gespart haben. Zum einen bei der Arbeitsleistungen, zum anderen bei den Materialien.
Zum sparen durch die eigene Arbeitskraft gibt es geteilte Meinungen. Häufig wird die These vertreten, dass man Jobs fremd vergeben sollte, für die man einen geringeren Arbeitslohn zahlt als den persönlichen Stundenlohn. Die Idee dahinter ist, dass sich aus der Differenz ein Gewinn ergibt.
Das ist aus meiner Sicht in der Realität aber selten wirklich der Fall. Unsere Arbeitszeit war mit dem Gehalt abgegolten, Überstunden inklusive. Wir hätten dann zusätzlich selbständig arbeiten müssen, um für mehr Stunden zu unserem persönlichen Stundensatz auch tatsächlich bezahlt zu werden. Hierauf wäre dann ein hoher Steuersatz fällig geworden, plus es wäre Akquise- und administrativer Aufwand angefallen, die den rechnerischen Stundensatz gemindert hätten.
Dem gegenüber standen Handwerkerkosten, die an sich schon in Deutschland nicht besonders günstig, und auf die zusätzlich Mehrwertsteuer fällig wird. Bei vermieteten Objekten kann man diese Kosten steuerlich geltend machen, in der eigengenutzten Immobilie dann schon nicht mehr. Das sollte man alles gegeneinander abwägen.
Durch die Transparenz im Internet ist es inzwischen auch sehr gut möglich, durch eigene Recherche bei Material und Ausstattung Sparpotential zu heben. Ich gehe davon aus, dass Handwerker im Zweifel noch bessere Einkaufskonditionen bekommen. Es ist aber nicht gewährleistet, dass diese auch an dich als Endkunden weiter gegeben werden. Selbst wenn du dich entscheidest, die Arbeiten letztlich nicht selber zu machen, sondern fremd zu vergeben, hilft es dir also, Geld zu sparen, wenn du dich vorher selber schlau machst.
Bauen
Was für das Renovieren und Sanieren gilt, gilt in gewissem Umfang natürlich auch für das Bauen. Wir selber haben noch nie komplett selbst gebaut, und ich denke auch nicht, dass wir dies noch tun werden. Aber wir haben unser eigenes Haus vom Rohbau-Status ausgebaut und auch eine aufwändige Gartengestaltung selber umgesetzt.
Aber vielleicht hast du Freunde, die in Eigenleistung gebaut haben. Häufig wird dabei ja dann im Freundeskreis gegenseitig geholfen. Wenn die notwendigen Fachkenntnisse da sind, finde ich das eine super-Möglichkeit, die Kosten zu senken.
Putzen, Gartenarbeit etc.
Wenn denn das Haus einmal fertig ist, muss es natürlich auch gepflegt werden. Ein Klassiker bei Menschen, die viel arbeiten, ist nach meinem Eindruck, sich eine Haushaltshilfe zu suchen. Haben wir ja auch gemacht. Ich finde hierzu aber den Ansatz von Mr Mustache interessant, der das Outsourcen von Haus- und Gartenarbeit kritisch sieht.
Gar nicht nur unter dem Kostenaspekt. Wenn wir immer weniger selber machen, gerade die körperlichen Tätigkeiten, ist das nicht wirklich gesund. Es ist in diesem Zusammenhang auch witzig, dass viele von uns ganz toll finden, wie fit doch die alten Leute in den „blue zones“ (Gebiete, in denen die Menschen am längsten leben) sind. Dabei übersieht man aber gerne, dass sie eben so fit sind, weil sie sich jeden Tag viel bewegen und körperlich arbeiten (müssen).
Persönliches
Friseur, Maniküre etc.
Do-it-yourself geht natürlich auch im persönlichen Bereich, z.B. beim Haare schneiden oder bei Maniküre, Pediküre etc.. Tatsächlich hat mein Mann unserem Sohn früher selber die Haare geschnitten, und zwar sehr gut. Das lag aber nicht daran, dass wir damit Geld sparen wollten. Es war uns einfach lästig, immer Friseurtermine zu machen.
Unsere Haare selber zu schneiden, wäre nichts für uns. Aber das kann man auch ganz anders sehen. In Mrs Frugalwoods Familie ist dieser Posten definitiv etwas zum insourcen….
Geschenke
Extrem gut finde ich selbstgemachtes auch bei Geschenken. Insbesondere wenn es Dinge sind, die man verbrauchen kann. Zum Beispiel Marmeladen, eingelegte Antipasti, Kekse usw.., mmmh!
Wir haben im vergangenen Jahr zu Weihnachten den Versuch gemacht, im Kreis der Familie nur selbstgemachte „consumables“ zu verschenken. Wie ich gestehen muss, mit mittlerem Erfolg: Wir haben uns zwar selber daran gehalten und hatten auch richtig Spaß bei der Zubereitung. Aber unter unserem Weihnachtsbaum sind dann doch ein paar gekaufte Dinge gelandet, die wir eigentlich nicht brauchen und die jetzt in irgendeinem Schrank vor sich hin schlummern, ohne je benutzt worden zu sein.
Finanzen
Investieren
Was das investieren angeht, ist mein Eindruck: alle, die hier schon Erfahrungen gesammelt haben, kommen zu dem Schluss, dass es ganz wichtig ist, sich selber schlau zu machen und dies nicht an andere Menschen auszulagern. Dies kann ich voll unterschreiben. Auch dabei wird man Fehler machen und durchaus auch „Lehrgeld“ bezahlen. Aber gerade wenn dies in den Anfängen des Investierens passiert und man daraus lernt, sind das wertvolle Fehler.
Ganz banal spart man aber natürlich auch offene oder versteckte Gebühren, wenn man sich selber um das Investieren kümmert bzw. in Produkte mit besonders niedrigen Gebühren investiert. Ich weiß, dass für viele Finanzen generell und Entscheidungen, in was man investieren soll, ein eher unangenehmes Thema sind. Wenn du auf diesem Blog liest, gehe ich aber davon aus, dass du weißt, wie wichtig es ist, sich damit zu beschäftigen. Und das ist ja schon einmal eine super Voraussetzung!
Steuererklärung
Und das bringt mich schon zum nächsten ungeliebten Thema, der Steuererklärung. Wenn du deine Steuererklärung selber machst, kannst du das Geld für einen Steuerberater sparen. Es kann natürlich sein, dass deine individuelle Situation es erfordert, mit einem Steuerberater zusammen zu arbeiten. Es kann auch immer wieder erforderlich werden, einen Steuerberater zu konsultieren.
Aber auch hier würde ich dir empfehlen, dich selber schlau zu machen. Wir machen inzwischen unsere Steuererklärungen selber. Unsere Erfahrung ist, dass selbst bei einem sehr guten Steuerberater manchmal etwas durchrutschen kann. So ist bei einer unserer Wohnungen vergessen worden, nach dem Baujahr zu fragen, und es wurde automatisch mit einer Abschreibung von 2% pro Jahr gearbeitet, statt der korrekten 2,5%. Da wir das Gebäude selber kennen, ist uns der Fehler aufgefallen, sonst hätten wir Geld verloren – es lohnt sich also, noch einmal gründlich selber zu schauen, selbst wenn man seine Steuern nicht selber machen will.
Ich hoffe, du hast hier ein paar Anregungen gefunden. Probier’s einfach mal aus!
Hast du noch weitere Tips? Dann teil diese doch gerne in den Kommentaren.
Katrin / Financial Independence Rocks.
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